LEDs gehören zweifelsohne zu den effizientesten und beliebtesten Leuchtmitteln überhaupt. Denn vor allem ihre extrem lange Leuchtdauer von 50.000 bis zu 100.000 Stunden machen sie unschlagbar. So haben sie im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln, wie Energiespar- oder Halogenlampen, eine vielfach längere Laufzeit und verbrauchen obendrein deutlich weniger Strom.
Aber könntest du einschätzen, wie lange dir eine LED Lampe mit einer Leuchtdauer von 50.000 Stunden in der Praxis halten wird? Viele Endverbraucher können das jedenfalls nicht, weil sie die hohen Stundenzahlen nur schwer in Relation setzen können. Deshalb erklären wir dir in diesem Beitrag, wie du trotz der hohen Lebensdauer von LED Lampen abschätzen kannst, wie lange sie dir im alltäglichen Gebrauch halten werden. Außerdem besprechen wir, welche Faktoren die Lebensdauer von LED Lampen beeinflussen können, damit sie dir so lange wie möglich treue Dienste erweisen.
Die Leuchtdauer von LED Lampen
LEDs, sogenannte Licht emittierende Dioden, gibt es schon seit den 90er Jahren – sie sind also keine neue Erfindung. Weil sie seitdem aber immer weiterentwickelt und verbessert wurden, sind sie heutzutage eines der beliebtesten und effizientesten Leuchtmittel geworden.
So ist es dank modernster Technik möglich, dass LED Lampen eine Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden erreichen. Die Leuchtdauer einer LED wird für gewöhnlich in Stunden angegeben und oft auch als mittlere Nennlebensdauer bezeichnet. Die jeweiligen Angaben dazu findest du immer auf der Verpackung der Lampe.
Aber wie lange es dann dauert, bis die Lebensdauer deiner LED-Lampe überschritten ist und du sie auswechseln musst, hängt natürlich stark davon ab, wie viele Stunden du sie pro Tag leuchten lässt.
Wie kann ich mittels der Lebensdauer einer LED berechnen, wie lange sie halten wird?
Wie lange dir deine LED-Lampe mit ihrer jeweiligen Leuchtdauer halten wird, kannst du ganz leicht selber ausrechnen. Dazu musst du nur eine ungefähre Vorstellung davon haben, wie lange du die LED-Lampe pro Tag laufen lässt. Bei privaten Haushalten beläuft sich die Laufzeit einer Lampe auf ungefähr 3 bis 5 Stunden am Tag.
Wenn du deine LED-Lampe also beispielsweise 4 Stunden am Tag in Betrieb nimmst, leuchtet sie 1,460 Stunden pro Jahr. Um zu herauszufinden, wie lange dir deine LED halten wird, musst du nur noch ihre Lebensdauer durch den Jahreswert teilen. Hat die LED-Lampe beispielsweise eine ungefähre Leuchtdauer von 30.000 Stunden, wird sie dir für stolze 20 Jahre halten, wenn du sie jeden Tag 4 Stunden laufen lässt. Die Formel lautet also wie folgt: Betriebsstunden pro Tag x 365 = Jahreslaufzeit
Leuchtdauer der LED / Jahreslaufzeit = Lebensdauer der LED in Jahren
Die Auswirkungen von Schaltzyklen auf die Lebensdauer von LED Lampen
Beim Kauf von LED Lampen gibt dir aber nicht nur die angegebene Leuchtdauer, sondern auch die Anzahl der Schaltzyklen Auskunft darüber, wie lange dir eine LED in der Praxis halten wird. Wenn die Lampe einmal ein- und ausgeschaltet wird, ist ein Schaltzyklus erreicht.
Für private Haushalte ist die Angabe der Schaltzyklen allerdings nicht so relevant, da die Lampen dann normalerweise nicht so oft ein- und ausgeschaltet werden. Willst du eine LED allerdings mit einem Bewegungsmelder kombinieren, oder für die Beleuchtung von Treppenhäusern oder Bürogebäuden nutzen, kann es zu einer hohen Anzahl an Schaltzyklen kommen. Für solche Vorhaben solltest du also genauer auf diesen Wert achten.
Es gibt dazu eine einfache Faustregel: Eine LED hat ungefähr so viele Schaltzyklen, wie ihre Lebensdauer in Stunden beträgt. Genaue Angaben vom Hersteller findest du aber in der Regel auf der Verpackung.
Woran erkenne ich, wenn eine LED Lampe gewechselt werden muss?
LED Lampen unterscheiden sich nicht nur bei ihrer Lebensdauer stark von konventionellen Leuchtmitteln, sondern auch bei ihrer Abnutzung. Denn während man bei Glühbirnen, Halogen- oder Energiesparlampen sofort erkennt, dass das Ende ihrer Lebensdauer erreicht ist, wenn sie durchgebrannt sind, leuchten LEDs einfach weiter.
Bei ihnen lässt nach dem Überschreiten ihrer Lebensdauer nämlich nur die Leuchtkraft nach. LED Lampen werden mit der Zeit also dunkler. Dieser Prozess wird oft in der Fachsprache auch als Degradation bezeichnet. Weil die Degradation schleichend erfolgt, wird sie in der Praxis oft nur schwer bemerkt.
Es ist aber an sich kein Problem, eine LED über ihre Lebensdauer hinaus in Betrieb zu nehmen. Allerdings bleibt ihr Stromverbrauch trotz abnehmender Leuchtkraft (Lumen) gleich. LED Lampen werden nach der Überschreitung ihrer angegebenen Leuchtdauer also immer ineffizienter.
Viele Hersteller geben sogar an, wie viel Lumen (Helligkeit) die LED am Ende ihrer Lebensdauer noch generieren kann. Dabei ist von der mittleren Bemessungslebensdauer die Rede. Sie gibt an, wie viel Prozent der Leuchtkraft noch am Ende der Lebensdauer von der LED erhalten bleibt. Eine mittlere Bemessungslebensdauer von “L80” sagt aus, dass nach dem Erreichen der Leuchtdauer noch immer 80 % der ehemaligen Leuchtkraft erhalten bleiben. Der Buchstabe L steht übrigens für Lichtstromrückgang. Es gibt sogar auch schon LED Lampen mit einer mittleren Bemessungslebensdauer von L90. Die leuchten dann noch immer mit 90 % ihrer ursprünglichen Leuchtkraft, weshalb sie auch noch deutlich über ihre angegebene Lebensdauer hinaus verwendet werden können.
Können LED Lampen auch kaputtgehen?
Ja, auch wenn LED Lampen nicht durchbrennen, können sie natürlich trotzdem mal kaputtgehen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Lampe extrem viele Schaltzyklen durchlaufen hat. Aber auch die Umgebungstemperatur kann einen starken Einfluss auf die Lebensdauer von LEDs haben. Denn obwohl LED Lampen bei Betrieb nur sehr wenig Wärme erzeugen, können sie überhitzen, wenn die Luftzirkulation unterbunden wird. Die erhöhte Umgebungstemperatur wirkt sich dann negativ auf die Lebensdauer der LED aus und kann sogar zum Defekt der Lampe führen. Achte deshalb darauf, dass die warme Luft abfließen kann und es zu keinem Hitzestau kommt.