Was sind IP-Schutzklassen und ab welchem IPX-Wert ist das jeweilige Gerät wasserdicht? In diesem Beitrag erklären wir dir kurz und knapp, was es mit IP-Schutzklassen auf sich hat und für welche Vorhaben du welche IP-Schutzklassen brauchst.
Wofür steht die Abkürzung IP und was sagt der Wert aus?
Die Buchstaben „IP“ sind ein Akronym für „International Protection" (Internationaler Schutz), im Englischen ist aber auch von „Ingress Protection" (Schutz vor Eindringen) die Rede. Der IP-Code (International Protection Code) ist also ein international festgelegter Standard, der dir mit den dahinter stehenden Ziffern Auskunft darüber gibt, gegen welche Einflüsse ein elektronisches Produkt geschützt ist.
Der IP-Code setzt sich aus zwei Zahlen zusammen. Die erste Kennziffer gibt dir Auskunft über den Berührungs- und Fremdkörperschutz des jeweiligen Produkts. Sie sagt also, wie gut das Geräteinnere vor dem Eindringen von kleinsten Teilchen wie Staub geschützt ist. Die Skala reicht hier von 0 (kein Schutz) bis 6 (vollständiger Staubschutz).
Die zweite Zahl steht für die Wasserfestigkeit des Geräts. Auch hier gilt, desto höher die Zahl desto höher der Schutz. Allerdings geht die Skala bei der Wasserfestigkeit bis 8 (wasserdicht beim Untertauchen bis zu 2 Meter für eine unbegrenzte Zeit).
Warum haben einige IP-Codes ein "X"?
Elektronische Geräte werden aber nicht immer auf beide Schutzarten getestet. Oft prüfen die Hersteller nur, wie gut das Produkt vor Wasser geschützt ist. In solchen Fällen wird nach dem IP ein „X” als Platzhalter angeben und die darauf folgende Zahl gibt dir dann Auskunft darüber, wie wasserdicht das Gerät ist.
Wenn du also zum Beispiel ein Produkt mit der Angabe „IPX7" siehst, kannst du nur wissen, wie gut das Gerät vor Feuchtigkeit bzw. Wasser geschützt ist. Ob das Gehäuse auch das Eindringen von kleinen Fremdkörpern verhindert, ist in solchen Fällen unklar.
Welche IPX-Klassen gibt es?
So, jetzt nachdem du weißt, was es mit dem IP-Code auf sich hat, lass uns mal schauen, welche IPX-Klassen es alles gibt. In der nachfolgenden Tabelle haben wir dir dazu alle IPX-Klassen mit ihrem jeweiligen Wasserschutz aufgelistet.
Aber Achtung: Alle angegebenen Werte sind theoretische Werte. Das bedeutet, dass sie nur für Geräte gültig sind, die frisch aus der Verpackung kommen und noch keiner Witterung oder mechanischen Belastungen wie Stößen ausgesetzt wurden. Denn schon kleinste Risse können den Schutz vor Wasser und Feuchtigkeit drastisch reduzieren!
Welche IPX-Klasse brauche ich für Outdoor-Aktivitäten?
Immer wenn du ein Produkt kaufen willst, das auch mal draußen zum Einsatz kommt, ist vor allem der IPX-Wert ein wichtiger Faktor, den du bei deiner Kaufentscheidung unbedingt berücksichtigen musst. Andernfalls kann es passieren, dass deine Taschenlampe oder Bluetooth-Lautsprecher zum Beispiel beim Campen sofort den Geist aufgeben, wenn sie zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt und nicht wasserdicht sind. Der Staubschutz spielt in vielen Fällen eine zu vernachlässigende Rolle, außer du bist zum Beispiel am Strand.
Ab einem IPX-Wert von 4 ist das Gerät gegen Spritzwasser aus allen Richtungen geschützt und kann also schon etwas Regen oder viel Feuchtigkeit verkraften. Das sollte also der Mindestwert sein, den ein Produkt haben sollte, wenn du vorhast es für Outdoor-Touren oder zum Campen mitzunehmen.
Noch besser für Abenteuer im Freien sind allerdings Geräte mit der Schutzklasse IPX6 geeignet. Die überleben es nämlich auch, wenn sie kurzzeitig unter Wasser getaucht werden – sie sind also noch mal deutlich besser „spritzwassergeschützt".
Ab der Schutzklasse IPX7 musst du dir dann gar keine Sorgen mehr machen, dass dein elektronisches Gerät durch Nässe kaputtgehen könnte. Denn die sind bis zu 30 Minuten gegen das Eindringen von Wasser geschützt, wenn sie bis zu einem Meter tief untergetaucht werden.
Ab IPX8 können die Geräte dann sogar für unbegrenzte Zeit bis zu 2 Meter tief untergetaucht werden. Sie sind dann also komplett wasserdicht und die ideale Begleitung für Extremsportler oder Outdoor-Veteranen, die keine Kompromisse machen wollen.
Wie verlässlich ist der IPX-Wert in der Praxis?
Wie bereits erwähnt gilt der IPX-Wert nur für komplett neue Geräte, die noch nie heruntergefallen oder sonst wie beschädigt wurden. Denn jede noch so kleine Beschädigung und selbst der „normale“ Verschleiß, können schon dazu führen, dass der angegebene Schutz nicht mehr gewährleistet werden kann. Im Normalfall kannst du dich trotzdem auf den angegebenen IP-Code verlassen, aber du solltest deine elektronischen Geräte trotzdem nicht unnötig starker Feuchtigkeit und Nässe aussetzen, nur weil sie „wasserdicht” sind.