Bis vor kurzem waren Micro-USB-Anschlüsse, auch USB Typ B genannt, noch der absolute Standard bei so gut wie allen mobilen elektronischen Geräten wie Smartphones, E-Books oder Taschenlampen.
Seine Entwicklung begann im Jahre 2009, als die EU-Kommission Druck auf viele der größten Smartphone-Hersteller ausübte und sie zu der Entwicklung einer einheitlichen Schnittstelle zum Laden und Übertragen von Daten drängte.
Aber mittlerweile wurde der Micro-USB-Anschluss von seinem Nachfolger, dem USB Typ C in Rente geschickt. So ist jedes moderne Gerät im gehobenen Preissegment mittlerweile in aller Regel mit einem USB-Typ-C als Konnektor ausgestattet. Den schauen wir uns gleich im Detail an und vergleichen ihn mit seinem Vorgänger, dem Micro-USB.
Micro-USB: Der bisherige Standard wird in den Ruhestand geschickt
Die offizielle Geburtsstunde der Micro-USB-Anschlüsse war im Februar 2011, als Vertreter des Hightech-Verbandes “Digitaleurope” in Brüssel das erste europaweit einheitliche Kabel zum Laden und Übertragen von Daten für mobile elektronische Geräte vorstellten. Ziel war es, die Unmengen an Elektro-Schrott zu reduzieren und einen einheitlichen USB-Anschluss zu etablieren, der mit so vielen elektronischen Geräten wie möglich kompatibel ist.
Der Micro-USB zeichnete sich damals vor allem durch seine kompakte Größe und Langlebigkeit aus. Bis zu 10.000 Steckzyklen kann der Anschluss mindestens standhalten, bis er nicht mehr funktioniert.
Allerdings ist die Richtung, in die der Stecker in den Port eingeführt wird, wichtig. Denn wie ein normaler USB-Anschluss ist auch das Design von Micro-USB-Anschlüssen asymmetrisch. Deshalb kann es auch hier zum sogenannten “USB-Paradoxon” kommen, bei dem erst beide Seiten nicht so recht in die Buchse passen wollen, bis man es ein drittes Mal probiert und der Anschluss dann plötzlich doch passt. Das kann manchmal ganz schön nervig sein. Vor allem in der Nacht, wenn man sich nur auf seinen Tastsinn verlassen muss, um die richtige Position des Steckers ausfindig machen zu können.
Nichtsdestotrotz haben sich Micro-USB-Anschlüsse bewährt und jedes kleine elektronische Gerät in deinem Haushalt, das bereits mehr als 5 Jahre auf dem Buckel hat, ist höchstwahrscheinlich mit einem solchen Anschluss ausgestattet.
So ist selbst das Galaxy S7 Edge von Samsung noch als eines der letzten Premium-Smartphones mit einem Micro-USB-Anschluss auf den Markt gekommen. Und im Niedrigpreissegment werden sogar immer noch einige Gadgets mit dem veralteten Anschluss produziert. Denn eine Micro-USB-Buchse ist billiger und kann auch einfacher an die Platine gelötet werden, weil sie nur 5 Kontakte hat. Obendrein ist ein USB C-Kabel nochmal deutlich teurer als ein Micro-USB-Kabel, von dem ohnehin jeder noch eins zu Hause hat. Wenn es bei der Herstellung auf jeden Cent ankommt, werden deshalb bis heute immer noch Micro-USB-Buchsen verbaut.
USB-Typ-C: Leistungsfähiger, vielseitiger und besser
Seit rund vier Jahren ist der neue USB-Standard „Typ C“ schon auf seinem Siegeszug im Bereich der USB-Anschlüsse und lässt den Micro-USB immer weiter von der Bildfläche verschwinden. Und dafür gibt es auch jede Menge guter Gründe: Zum einen ist der neue Stecker um einiges leistungsfähiger. Mit ihm können Daten also schneller übertragen und Geräte blitzschnell geladen werden. Außerdem ist der Typ-C Stecker punktsymmetrisch, was bedeutet, dass du dir nie wieder Gedanken machen musst, wie du ihn in die Buchse steckst.
Ein weiterer Vorteil von Typ C ist, dass er im Gegensatz zu herkömmlichen USB-Geräten auf beiden Seiten denselben Anschluss haben kann (USB-C auf USB-C). Deshalb ist praktischerweise keine Unterscheidung zwischen den Steckverbindertypen nötig. Obendrein unterstützt ein Typ C nicht nur das Protokoll USB 2.0, sondern auch alle neueren Generationen.
Vielseitige Einsatzgebiete und Verbindungsmöglichkeiten
Was den Typ C noch auszeichnet ist, dass er sich auch für die Schnittstellen DisplayPort und Thunderbolt eignet. Bei einigen Geräten ersetzt er sogar ebenfalls die normale Kopfhörerbuchse. Das funktioniert, weil es in einem Typ C Port insgesamt 24 Kupfer-Kontakte gibt, mit denen sich viel mehr Daten über den Stecker übertragen lassen. Es ist also egal, ob es sich um ein Displaysignal, normales USB oder Audio handelt, ein USB-Typ-C kann fast alle Daten übertragen, die du dir vorstellen kannst. Das macht ihn zum vielseitigsten und praktischsten USB-Anschluss überhaupt.
Allerdings lässt sich rein optisch nicht erkennen, welchen Standard ein USB-C-Anschluss bzw. ein USB-C-Kabel unterstützt. Auch die Kompatibilität mit weiteren Schnittstellen ist so nicht ersichtlich. Prüfe deshalb die Bezeichnungen und Logos auf dem Anschluss. Bei Thunderbolt-Kabeln ist zum Beispiel immer ein kleines Blitz-Symbol als Kennzeichnung abgebildet.